Die Kirche St. Michael

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St. Michael

St.-Michael-Straße 1
49624 Bunnen

Folgendes finden Sie auf dieser Seite

Die Geschichte der Kirche

Der Patron der Kirche

Die Ausstattung der Kirche

Vasa Sacra

Geistliche an St. Michael in Bunnen

 

Die Geschichte der Kirche

Der Grundstein der Kirche wurde am 09. Oktober 1879 gelegt. Am 24. Juli des folgenden Jahres wurde das vom Schmied Wichmann in Essen angefertigte etwa 68 kg schwere eiserne Kreuz mit Kugel und Hahn auf der Spitze des Turmes angebracht. Zwei Glaser der Firma Viktor von der Frost aus Münster haben die Verglasung der Kirche und des Turmes am 27. November 1880 vollendet. Im Frühjahr 1881 war die Kirche im Wesentlichen fertiggestellt. Am 03. Februar kam die von der Fa. Edelbrock, Gescher, gegossene Glocke in Bunnen an. Tags darauf wurde sie zusammen mit der alten Glocke im Turm aufgehängt. Der Orgelbauer G. Kröger aus Vechta übernahm den Aufbau der Orgel in der neuen Kirche. Am 27. und 28. Mai wurden der Altar, die Kommunionbank, die Kanzel, die Chorstühle und der Beichtstuhl in die Kirche transportiert und aufgestellt. In den letzten beiden Maitagen wurden die Kirchenbänke in die neue Kirche gebracht. Am 02. Juni erfolgte dann die Einweihung der neuen Kirche durch Pfarrer Schrandt. Am 10. Juli wurden die neue St. Michael-Glocke und die alte St. Petrus-Glocke geweiht.

Von einer Kapelle in Bunnen erfahren wir erstmals aus einem Visitationsbericht von 1630. Als Patron wird (wie auch 1669) der hl. Georg angegeben. Seit Johannes Stratemann (1644-1653) berichteten die Löninger Pfarrer zudem über ihre Tätigkeit in Bunnen: Sie waren nämlich verpflichtet, mehrere Male im Jahr den Gottesdienst in der Kapelle abzuhalten, der nach dem Visitationsbericht von 1651 in dreimaliger Predigt bestand. Im 18. Jahrhundert drängten die Bunner auf Abhaltung des sonn- und festtäglichen Gottesdienstes in ihrer Kapelle, wohl auch der weiten Entfernung nach Löningen wegen. Das ging nun nicht so schnell, aber auf Drängen der Bewohner kam mal ein Geistlicher von Essen, Quakenbrück oder Löningen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war auch ein französischer Geistlicher in Bunnen, dem es gestattet wurde, die hl. Messe zu lesen. Aber erst Ende 1834 kam durch Reskript vom Bischöflich Münsterschen Offizialat die Erlaubnis in Bunnen einen eigenen Gottesdienst zu halten. Damit war die Kapellengemeinde Bunnen konstituiert, und mit Ausnahme der vier höchsten Festtage, des Patronats- und Kirchweihfestes wurde ein sonntäglicher Gottesdienst eingerichtet, bestehend aus Hochamt mit Predigt und Andacht am Nachmittag. Zur Abhaltung dieses Gottesdienstes mussten die Bunner Bauern den Kaplan, der seinen Wohnsitz in Löningen hatte, jedoch jedes Mal mit einem Wagen abholen und ihn zurückbringen. Er nahm nach dem Bau der Kaplanei (1856/1857) seinen ständigen Wohnsitz in Bunnen. Zwei Episoden sind aus diesen Jahren bekannt. Zum einen wurde im Jahre 1856 die Kapelle in Bunnen bestohlen „von einem eben aus dem Zuchthaus zu Vechta entlassenen Menschen“, der „katholisch war und aus Oldenburg“ stammte. Zum anderen erhielt die Kapelle 1864 eine Turmuhr, weil der Kaplan „mit dem Gottesdienste immer viel zu spät begann zum Verdrusse der Gemeinde“.

Nach mehrfachen Verhandlungen wurde am 3. November 1876 die Konstituierung der Kapellengemeinde Bunnen seitens des Offizialates in Vechta endgültig bestätigt. Ende der 1870er Jahre begann man auf Initiative des Kaplans Aka mit dem Bau einer Kirche; es sei „der allgemeine Wunsch der Bevölkerung“. Zwar fehle es „noch am Gelde zum Baue“, aber die Gemeindeangehörigen seien durchschnittlich wohlhabend“ und „guten religiösen Willen(s)“, so Aka in seinen Annalen. Am 9. Oktober 1879 konnte Pfarrer Schrandt aus Löningen den Grundstein für den neugotischen Backsteinbau segnen und am 2. Juni 1881 die Kirche benedizieren. Wegen des Kulturkampfes hatte der Münsteraner Bischof die Kirche nicht sofort konsekrieren können, so dass die feierliche Einweihung durch Bischof Johann Bernhard Brinkmann erst am 11. Juni 1885 erfolgte. Schutzpatron wurde der Erzengel Michael.

Am 3. April wurde die Bunner Kirche zur Rektoratskirche erhoben, und mit Wirkung vom 1. Juni 1923 wurde die Kapellengemeinde von Löningen getrennt und zur Pfarrei erhoben. Der Pfarrbezirk umfasst das sog. Bunner Viertel der Gemeinde Löningen mit den Bauerschaften Alten- und Neuenbunnen, Brokstreek (westlicher Teil mit Bokah) und Hagel (mit Farwick) sowie den östlichen Teil der Siedlung Schelmkappe.

(Quelle: Löningen in Vergangenheit und Gegenwart, Seite 446f.)

 

Der Patron der Kirche

Der heilige Erzengel St. Michael

Michael, Erzengel, gilt als Vorkämpfer der Gott treu gebliebenen Engel gegen Luzifer. Sein Kult, zuerst in der Ostkirche, verbreitete sich seit der Erscheinung auf dem Monte Gargano in Süditalien im 5. Jahrhundert in Italien und im übrigen Abendland. In das fränkische Reich kam die Michaelsverehrung vom Süden her durch die Langobarden, deren Schutzpatron er war, und vom Westen her durch die angelsächsischen Glaubensboten. Die Franken verehrten Michael als den Schutzherrn der Christen im Kampf gegen die Heiden, als den Überbringer der Opfergaben zum Throne Gottes sowie als Wäger und Geleiter der Seelen nach dem Tode. Ihm geweihte Bergkirchen verdrängten bisweilen heidnische Wodanskultstätten. Als Patron von Kapellen in Obergeschossen von Türmen soll er böse Geister fern halten.

(Quelle: www.heilige.de)

 

Die Ausstattung der Kirche

Der Hochaltar
Der Kreuzweg
Die Orgel
Der Beichtstuhl
Die Kanzel
Die Chorfenster
Madonna Gnadenbild
Der Altar

Im Frühjahr 1885 wurde bei Josef Rumöller in Recke bei Ibbenbüren ein Altar bestellt. Der Unterbau des Altares wurde nach einer Zeichnung des Architekten Rinklage in Münster geliefert. Bischof Johann Bernhard Brinkman konsekrierte die neue Kirche und den Altar am 11. Juni 1885. Im Altarsepulcrum wurden die Reliquien einer Gefährtin der hl. Ursula und des hl. Bonosus niedergelegt.

Im Sommer 1894 wurde der Kreuzweg angeschafft. Er wurde von Maler Baro aus Löningen geliefert.

Zur gleichen Zeit wurde von den Ursulinenschwestern in Haselünne die Orgel gekauft. Die neue Orgelbühne lieferte Zimmermeister Ferdinand Kösters. Die Turmuhr wurde von Uhrmacher Büter aus Lindern geliefert.

Den neuen Beichtstuhl fertigte Bildhauer Wörmann aus Münster. Er wurde am 08. November 1895 geliefert.

Zwei Jahre später folgte die neue Kanzel – ebenfalls aus der Werkstatt des Bildhauers Wörmann. Um dieselbe Zeit wurde auch die Kommunionbank angeschafft, die Tischlermeister Brunnert aus Bunnen anfertigte.

Infolge des ersten Weltkrieges mussten die beiden großen Glocken abgeliefert werden. Neun Jahre nach Kriegsende beschaffte Pfarrer Gerhard Westerhoff bei der Glockengießerei Petit & Edelbrock eine Bonze-Glocke B Durchmesser 0,86 m und eine Bronze-Glocke C Durchmesser 0,76 m. Nun war das Geläut mit 3 Glocken wieder komplett, die größere mit dem Tod G und die beiden neuen B und C, oder der Größe nach die St. Michael-, die St. Maria- und die St. Peterglocke. Einen neuen Marienaltar (Mariä-Himmelfahrt) lieferte die Firma Rüwe aus Emstek. Die Kirche erhielt darüber hinaus neue Bänke.

Am 09. Juli 1942 wurden die beiden großen Glocken wiederum für Kriegszwecke beschlagnahmt, nur die kleine Glocke St. Peter blieb zurück.
Doch schon ein Jahr nach Kriegsende wurden Verhandlungen mit der Firma Otto, Hemelingen bei Bremen, wegen einer Glocke aufgenommen. Die Lieferung zog sich bis Mai 1947 hin. Am 18. Mai 1947 konnten die beiden neuen Glocken in der Kirche aufgestellt und eingeweiht werden. Am Pfingstfest läuteten sie zum ersten Mal. Die große St. Michael-Glocke hat den Ton „G“, wiegt 716 kg, hat einen Durchmesser von 103 cm und folgende Inschrift: „Sancte Michael, protector noster, ora pro nobis“ (Heiliger Michael, unser Beschützer, bitte für uns). Die kleine Glocke hat folgende Daten: Sie ist der Muttergottes geweiht, wiegt 420 kg, hat einen Durchmesser von 86 cm und folgende Inschrift: „Sancta Maria, mala nostra pelle, bona cuncta posce“ (Heilige Maria, vertreibe alles Böse, alles Gute fördere.

Im Sommer 1961 wurde die Kirche durch die Firma Alois Steinert, Markhausen, neu ausgemalt.
Im März 1963 wurde das Glockengeläut durch eine Herforder Glockenfirma elektrifiziert.
Im Oktober 1968 wurde eine Lautsprecheranlage für die Kirche angeschafft.
Im Dezember 1973 wurde für das Jahr 1974 die Renovierung der Kirche beschlossen. Der Kirchenrestaurator Dr. Bohland, Hildesheim, hatte ein Gutachten für die Innenrenovierung erstellt. Die Arbeiten wurden ausgeführt in den Monaten Oktober 1974 bis Januar 1975.

Die Chorfenster stammen aus der mittlerweile abgerissenen Kirche St. Josef in Cloppenburg.

Erwähnenswert ist auch die Restaurierung der barocken Gnadenbild-Madonna aus dem 18. Jahrhundert. Die Bekleidung wurde nach historischen Vorlagen (Spanien) gefertigt. Die Kronen der Gottesmutter und des Jesuskindes wurden neu erstellt. Die Figur stand früher in einer Prozessionskapelle. Die feierliche Krönung und Inthronisation der Gnadenmadonna fand in einer besonderen Festandacht am 01. Mai 1975 statt. Folgende Aktennotiz vom Sekretariat des Bischofs von Münster dokumentiert dieses Ereignis:

"Der Bischof von Münster, Sekretariat

Betreff: Reliquien der Ganden-Madonna aus St. Michael in Bunnen (Offizialatsbezirk Vechta).

Mit besonderem Auftrag des Bischof habe ich am 24. April 1975 bei der Firma Herzig, 44 Münster, Albersloher Weg 1, in Anwesenheit von Herrn Diözesan-Konservator Dr. Guido Große-Boymann die Reliquien der Gnaden-Madonna von St. Michael zu Bunnen (Offizialatsbezirk Vechta), die in einer Höhlung des Hauptes lagen, erhoben. Die Reliquien waren zu Staub zerfallen und in ein Tuch gehüllt. Reste eines Siegels oder einer Urkunde waren nicht zu entdecken. Nach der Erhebung habe ich neue Reliquien heiliger Märtyrer aus den römischen Katakomben und die Reste der alten Reliquien wieder in die Höhlung des Hauptes der Gnaden-Madonna eingefügt. Ein Siegel konnte nicht angebracht werden, da die Öffnung sehr schmal war und die Madonna eine Perücke erhält, die die Öffnung abschließt.

Münster, den 29. April 1975

gez. Heinrich Mussinghoff,
Domvikar"

Der neue Altar und der dazu passende Ambo wurde von dem Steinmetzgeschäft Wilh. Fark, Havixbeck, aus französischem Sandstein gefertigt; der alte Hochaltar von der Fa. Hanno Hesse, Lippstadt restauriert. Das Verlegen der Parkettfußböden und die Ausmalung der Kirche besorgte die Fa. Wessendorf aus Emstek. Die anfallenden Maurerarbeiten führte Fa. Albert Beckermann, die Elektroarbeiten Fa. Reinhold Vahrmann, beide Bunnen, aus.

Im Jahre 1976 wurde eine neue Sakristei unter der Bauaufsicht von Herrn Architekt Dipl. Ing. Herm. Wüstefeld, Cloppenburg, gebaut und im Jahre 1978 die Orgel durch die Fa. Fleiter, Münster, gründlich überholt.

Am 10. Juni 1979 fand die Altarkonsekration durch Weihbischof Dr. M. G. Frh. v. Twickel statt. In das „sepulcrum“ wurden Reliquien des hl. Märtyrerpapstes Marcellinus und der hl. Ursula und Gefährtinnen eingemauert.

 

Vasa Sacra

Das Ziborium ist aus Silber gefertigt. Es hat eine Höhe von 36,5 cm und einen Cuppadurchmesser von 11,5 cm. Der Sechspaßfuß ist mit stilisierten Rosensträuchern verziert und der Ansatz des runden Schaftes durch eine Weinranke betont. Der Nodus ist durchbrochen und wird aus einer Weinranke gebildet. Die halbrunde Cuppa ist in der unteren Partie mit Blattwerk umlegt und der gewölbte Deckel endet in einer trumartigen Spitze mit einem Kreuz als Bekrönung.

 

Geistliche an St. Michael

1834-1835 Anton Cordes jun.
1835-1839 Alexander Kleikamp
1839-1852 Klemens Driver
1852-1868 Anton Klövekorn
1869 Bernhard Woltermann
1871-1907 Heinrich Aka
1901 Franz Knälmann
1907-1915 Bernhard Bünger
1916-1920 Bernahrd Siemer
1920 Theodor Korfhage
1920-1923 Joseph Uptmoor
1905-1907, 1923-1939 Gerhard Westerhoff
1939-1940 Franz Kruse
1940-1969 Franz Niehaus
1969-1978 Heribert Blömer
1978-1985 Johannes Kohake
1985-2009 Karl-Heinz Wessels
seit 2007 Bertholt Kerkhoff