Pfarrheim St. Bonifatius in Benstrup
Alte Heerstraße 31
49624 Löningen-Benstrup
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Pfarrheim St. Michael in Bunnen
Niehausstraße 2
49624 Löningen-Bunnen
Telefon 05434/3817
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Pfarrheim St. Johannes in Evenkamp
Zu den Steingräbern 25
49624 Löningen-Evenkamp
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Vikar-Henn-Haus in Löningen
Kirchplatz 10
49624 Löningen
Telefon 05432/59699-15
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Das Vikar-Henn-Haus soll für alle Vereine, Vereinigungen, Gruppen und Gruppierungen unserer Pfarrgemeinde ein Ort der Begegnung sein. Hier soll sich das Leben - das christliche Miteinander - augenscheinlich widerspiegeln können. Hier soll Platz sein für die vielfältigen Angebote:
· unserer Vereine, Verbände und Gruppen;
· für Angebote, die unseren Glauben vertiefen und in verschiedenen Kreisen besonders erlebbar machen;
· für Gleichgesinnte in Gespräch, Spiel und Aktion;
· für unsere älteren Gemeindemitglieder;
· für unsere Kinder und Jugendlichen.
· für alle Gemeindemitglieder soll das Vikar-Henn-Haus auch Treffpunkt und Aufenthalt zu geselligen Beisammensein sein können.
Nach unserer Pfarrkirche soll das Vikar-Henn-Haus Mittelpunkt im Leben unserer Pfarrgemeinde sein können.
Vikar Ernst Henn - der Namensgeber des Pfarrheimes

18.02.1909 Geboren in Neunkirchen, Lothringen
März 1927 Abitur in Cloppenburg
17.12.1932 Priesterweihe in Münster
1933-1939 Kaplan in Cloppenburg
1939-1941 Vikar in Dinklage
1941-1943 Soldat (Sanitäter) in Russland
ab 25.11.1943 Vikar in Löningen
11.04.1945 Gestorben in Löningen
Ernst Henn war von 1943 bis zu seinem Tod im April 1945 Vikar in St. Vitus Löningen. Er setzte sich in der Zeit des Nationalsozialismus engagiert und öffentlich für Recht und Gerechtigkeit ein. Aufgrund dieses Engagements wurde er mehrmals verhört, angeklagt und verwarnt.
Am 27. November 1938 prangerte Ernst Henn in seiner Predigt in der Stadtkirche St. Josef in Cloppenburg in aller Deutlichkeit die Ereignisse der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 an. In dieser Nacht hatten die nationalsozialistischen Machthaber die Synagoge der jüdischen Gemeinde Cloppenburg in Brand gesetzt, Geschäfte und Häuser jüdischer Mitbürger geplündert sowie jüdische Mitbürger verhaftet und später in Konzentrationslager abtransportiert.
Die Predigt wurde zu einem gefährlichen Höhepunkt seines Protestes gegen die Machenschaften des nationalsozialistischen Unrechtssystems. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet. In der Anklageschrift bezeichneten die Nationalsozialisten Kaplan Ernst Henn als den Gefährlichsten unter den Geistlichen der Stadt Cloppenburg.
Ernst Henn starb am 11. April 1945, als er beim Hissen der weißen Fahne vor dem Löninger Krankenhaus von einem Artilleriegeschoss getroffen wurde. Die englischen Soldaten stellten daraufhin das Feuer ein.
Ein englischer Offizier äußerte sich dazu mit den Worten: „So hat Vikar Henn durch seinen mutigen Einsatz Löningen und besonders das Krankenhaus gerettet.“
Aus seiner Predigt vom 27. November 1938
Immer und immer wieder muss ich in diesen Tagen und Wochen, da unser geliebtes deutsches Volk von einer schweren Prüfung heimgesucht wird, an jene dereinstige, unentrinnbare Generalblamage denken. Es hat manchmal den Anschein, als stünden die Welt und das Leben auf dem Kopf. Dostojewskij würde vielleicht sagen: Europa ist ein Irrenhaus geworden. Die Menschen mögen tun, was immer sie wollen: Gottes Geduld mit uns ist unbegreiflich. Allein - einmal kommt der Tag der Abrechnung. Hier in dieser Welt hat die Lüge frech und stolz ihr Haupt erhoben. Sie hat sich in unseren Tagen zu einer gigantischen Lüge ausgeweitet. Gigantisch hinsichtlich der Breite, denn sie wendet sich an die Millionenmassen. Gigantisch hinsichtlich der Tiefe: Sie macht das Schwarze weiß. Diese gigantische Lüge stempelt nach dem Grundsatz: Recht ist, was uns nützt, gemeine, niedrige Verbrechen zu Heldentaten. Sie schreitet kalt und höhnisch grinsend über Zehntausende von gemordeten Menschenseelen. Ohne zu erröten, zerrt sie die Ehre anderer in den Staub. Diese gigantische Lüge mag Hunderttausende und selbst Millionen verwirren und vom rechten Weg abbringen. Vor Gott ist es anders. Vor Gott ist Rache die schlimmste Versündigung gegen das Programm Christi. Vor Gott ist Brandstiftung Brandstiftung. Raub ist Raub und bleibt ganz gewöhnlicher Straßenraub, auch wenn die Beute solcher Raubzüge für die Wohlfahrtspflege sichergestellt wird. Es ist eine der vier himmelschreienden Sünden, den Witwen und Waisen das zum nackten Leben Notwendige brutal vorzuenthalten. Was wird einmal sein, wenn die gigantische Lüge unserer Tage am Ende der Welt der Herrlichkeit und eisernen Gerechtigkeit Gottes gegenüber steht? An jenem Tage wird diese gigantische Lüge zerplatzen wie eine buntschillernde Seifenblase. Wehe dann den armen, betörten Unglücksmenschen, die ihrer Verführungskunst erlagen! Wehe dann auch uns, dass wir ihnen nicht in den Arm fielen und sie vom Verbrechen zurückrissen! Auch wir haben vieles wieder gutzumachen.
(Wortlaut der Predigt aus der Anklageschrift)